Es ist schön, das sich noch ein Mitglied unserer Gruppe bereit erklärt hat, auch Histörchen zu unserem neuen "Projekt : Geschichten ums Dorf" bei zu steuern.
Den Anfang macht Ute Dietershagen geb. Risch mit ihrer Geschichte
"Kirmes im Dörp"
Alle waren aufgeregt, denn am Wochenende war Kirmes auf dem Dorfplatz. Die ganze puckelige Verwandschaft aus nah und fern kam zum Kaffeetrinken und blieb dass auch meist noch bis Abends.
Es war jedes Jahr das gleiche, aber man freute sich trotzdem de Tant Stina, Tant Trina, Tant Marie, Onkel Matthes, Onkel Schäng, Onkel Jupp und och noch denne ihr Pänz zu Besuch zu haben.
Ab Freitag herrschte schon der Putz- Back- und Kochwahn, der Suurbroode war eingelegt, der ruude Kappes stand parat, die Kartoffeln für die Klöß standen im Eimer in der Küche.
Es gab immer Pflaumenkuchen och Prommetaat jenannt mit Sahne und Streuselkuchen.
Samstags wurde das gute Zimmer, da ging man sonst nur Sonntags rein, parat gemacht, die Kissen ordentlich auf die Couch drapiert und der Wein aus dem Keller geholt.
Samstags Abends dann ein Höhepunkt bei jeder Kirmes, die St. Hubertus-Schützenbruderschaft marschierte mit klingendem Spiel der Deutschmeister durch Lannesdorf und holte ihr Königspaar ab um es anschl. im Saal durch den Präses krönen zu lassen, die Strassen waren mit Fahnen geschmückt und man stand mit Kind und Kegel an der Strasse um dem Königspaar zu huldigen.
Sonntags nach dem Hochamt ging es auf die Kirmes, anschl. kam der Suurbroode op der Desch und man wartete gespannt auf die Verwandten die mit der Bahn am Mehlemer Bahnhof ankamen und dann die Königswintererstrasse hochmarschierten.
Nach einem gemeinsamen Gang über den Kirmesplatz ging es an die Kaffeetafel,
Prommetaat, Streuselkooche und frisch gemahlener Kaffee ließ man sich schmecken, bevor es dann zum gemütlichen Teil mit Bier und Wein weiterging.
Die Pänz op die Kirmes geschickt, und die Alten saßen und erzählten sich Anekdötchen aus der Kindheit, da hörte man nur „ Tring weeste noch, und Schäng wie wohr dat noch ens“ man hatte sich immer viel zu erzählen.
Die Frauen gingen gemeinsam zum Friedhof um die Gräber der Eltern und Verwandten zu besuchen, während die Männer aufpassten das Wein und Bier nicht warm wurde.
Zum Abendessen gab es Erpelschlood und Würstchen, garniert mit halben Eiern, Petersilie und Tomaten aus dem eigenen Garten.
Feucht fröhlich wurde gefeiert, bis jemand auf einmal bemerkte „ wo ist dann der Schäng ? „ Er war wohl schon länger weg, aber niemand hatte gesehen wohin er gegangen war.
Komisch, ob er auf die Kirmes gegangen war ? Nä, dann hätte er doch Bescheid gesagt !
Kurzentschlossen begann man die Suche nach dem verlorenen Schäng.
Man suchte und suchte und nach einiger Zeit hatte man ihn gefunden.
Ihm hatte der gute Wein un dat leckere Kölsch so gut geschmeckt, dass er auf dem
Plumsklo im Schopp eingeschlafen war, na Jott sei Dank wohr imm nix passiert.
Schäng wurde geweckt und dann machte sich die Verwandschaft auf den Weg gen Heimat, man musste ja noch bis in et Vürjebirsch fahre und die letzte Bahn bekommen.
Dann wurde noch schnell das gute Zimmer aufgeräumt, de Spööl in die Kösch gebraht und man ging schlafen.
Montags war ja Frühschoppen und anschließend „Hahneköppe“ da wollte man hin und Dienstags Abends wurd der Zachaias verbrannt wie in jedem Johr.
Nä, wat wohr dat wedder schön, die diesjährige Kirmes.
in den 50-ziger Jahren
Alle waren aufgeregt, denn am Wochenende war Kirmes auf dem Dorfplatz. Die ganze puckelige Verwandschaft aus nah und fern kam zum Kaffeetrinken und blieb dass auch meist noch bis Abends.
Es war jedes Jahr das gleiche, aber man freute sich trotzdem de Tant Stina, Tant Trina, Tant Marie, Onkel Matthes, Onkel Schäng, Onkel Jupp und och noch denne ihr Pänz zu Besuch zu haben.
Ab Freitag herrschte schon der Putz- Back- und Kochwahn, der Suurbroode war eingelegt, der ruude Kappes stand parat, die Kartoffeln für die Klöß standen im Eimer in der Küche.
Es gab immer Pflaumenkuchen och Prommetaat jenannt mit Sahne und Streuselkuchen.
Samstags wurde das gute Zimmer, da ging man sonst nur Sonntags rein, parat gemacht, die Kissen ordentlich auf die Couch drapiert und der Wein aus dem Keller geholt.
Samstags Abends dann ein Höhepunkt bei jeder Kirmes, die St. Hubertus-Schützenbruderschaft marschierte mit klingendem Spiel der Deutschmeister durch Lannesdorf und holte ihr Königspaar ab um es anschl. im Saal durch den Präses krönen zu lassen, die Strassen waren mit Fahnen geschmückt und man stand mit Kind und Kegel an der Strasse um dem Königspaar zu huldigen.
Sonntags nach dem Hochamt ging es auf die Kirmes, anschl. kam der Suurbroode op der Desch und man wartete gespannt auf die Verwandten die mit der Bahn am Mehlemer Bahnhof ankamen und dann die Königswintererstrasse hochmarschierten.
Nach einem gemeinsamen Gang über den Kirmesplatz ging es an die Kaffeetafel,
Prommetaat, Streuselkooche und frisch gemahlener Kaffee ließ man sich schmecken, bevor es dann zum gemütlichen Teil mit Bier und Wein weiterging.
Die Pänz op die Kirmes geschickt, und die Alten saßen und erzählten sich Anekdötchen aus der Kindheit, da hörte man nur „ Tring weeste noch, und Schäng wie wohr dat noch ens“ man hatte sich immer viel zu erzählen.
Die Frauen gingen gemeinsam zum Friedhof um die Gräber der Eltern und Verwandten zu besuchen, während die Männer aufpassten das Wein und Bier nicht warm wurde.
Zum Abendessen gab es Erpelschlood und Würstchen, garniert mit halben Eiern, Petersilie und Tomaten aus dem eigenen Garten.
Feucht fröhlich wurde gefeiert, bis jemand auf einmal bemerkte „ wo ist dann der Schäng ? „ Er war wohl schon länger weg, aber niemand hatte gesehen wohin er gegangen war.
Komisch, ob er auf die Kirmes gegangen war ? Nä, dann hätte er doch Bescheid gesagt !
Kurzentschlossen begann man die Suche nach dem verlorenen Schäng.
Man suchte und suchte und nach einiger Zeit hatte man ihn gefunden.
Ihm hatte der gute Wein un dat leckere Kölsch so gut geschmeckt, dass er auf dem
Plumsklo im Schopp eingeschlafen war, na Jott sei Dank wohr imm nix passiert.
Schäng wurde geweckt und dann machte sich die Verwandschaft auf den Weg gen Heimat, man musste ja noch bis in et Vürjebirsch fahre und die letzte Bahn bekommen.
Dann wurde noch schnell das gute Zimmer aufgeräumt, de Spööl in die Kösch gebraht und man ging schlafen.
Montags war ja Frühschoppen und anschließend „Hahneköppe“ da wollte man hin und Dienstags Abends wurd der Zachaias verbrannt wie in jedem Johr.
Nä, wat wohr dat wedder schön, die diesjährige Kirmes.
3 Kommentare:
Schön Ute...
ever jenau suu woar dat !!!
Wenn man dieses liest geht einem das Herz auf. Das sind die richtigen Geschichten fürs Gemüt aus der guten alten Zeit. Einfach schön.
Ich finde auch, Ute bringt die Stimmung von so einer Dorfskirmes toll rüber.
Danke Ute
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