28. April 2009

037 Edeka goes Lubig



Seit fast 50 Jahren - und damit länger als HIT, ALDI und Co - ist bei uns in Lannesdorf EDEKA präsent.
Angefangen hat es mit dem ersten "EDEKA-Supermarkt Schallenberg" (Ecke Kirchberg/Lannesdorferstr.) bis nach dem Abriss der alten Schule und Neubebauung des Grundstücks, 1979 der größere und modernere EDEKA-Markt Mohr seine Pforten öffnete.
Viele Jahre bietet die gewachsene Geschäftsstruktur im Ortskern von Lannesdorf ihrer Kundschaft einen gesunden Mix von Handel und Handwerk.
Lannesdorf entwickelte bis ins Ländchen eine Magnetwirkung und sorgte in den Gechäften für klingelnde Kassen.
Das Wissen um gute Umsätze blieb aber nicht lange unentdeckt und so siedelten sich im unteren Teil der Drachenburgstrasse in den 80 und 90iger Jahren Lebensmitteldiscounter an.
In Berkum entstand vor einigen Jahren ein Einkaufszentrum welches nun den Bedarf der Ländchenbewohner abdecken konnte.
Trotz allem sieht man im Dorf immer noch Autos mit SU-Kennzeichen, in deren Kofferräume die Einkäufe aus Lannesdorf verstaut werden oder frisch frisierte Damen die auf dem stressigen Weg zu einer Hochzeit in Gimmersdorf sind.
Lannesdorf ist - wenn man mal von Friesdorf und Mehlem absieht, die nach der Einwohneranzahl um einiges grösser sind..- im Vergleich mit den anderen Ortsteilen (die Godesberger Innenstadt spielt da natürlich in einer anderen Liga) sehr gut aufgestellt.

Aber kommen wir zurück zu dem Edeka-Markt am roten Platz.



Mittlerweile ist er schon etwas in die Jahre gekommen.
Wenn er zu Beginn noch ein relativ überschaubares Angebot auf einer damals ausreichenden Verkaufsfläche anbieten konnte, herrscht heute jedoch mitunter - besonders an den morgendlichen Samstagen - zwischen den Regalen eines umfangreicher gewordenen Warenangebots, drangvolle Enge.
Eigentlich müsste der Verkehr der Einkaufswagen durch Signalanlagen geregelt werden...

Hermann J. Mohr versucht mit seiner Manschaft das Beste aus der Situation zu machen.
Trotz drangvoller Enge, wollen alle Kunden schnell und zuvorkommend bedient werden und nicht zu lange an der Kasse warten müssen.
Man sieht also - an diesem beengten Problem müsste sich etwas ändern.

Und ... es scheint sich was zu ändern!

Schon seit einiger Zeit spricht man von einem neuen Edek-Markt, der auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik Lubig auf der Deutschherrnstr. gebaut werden soll.



Und soviel konnten wir schon erfahren.
Das Projekt "Edeka goes Lubig" ist zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber auf dem besten Weg dorthin.

In trockenem Amtsdeutsch liest sich das so...:

"Dem Antrag der VDH Projektmanagement GmbH, Erkelenz, vom 03.03.2009 auf Einleitung des Planverfahrens zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes (Nr. 8215-25) für ein Gebiet im Stadtbezirk Bad Godesberg, Ortsteil Lannesdorf, zwischen Deutschherrenstraße, Schenkpfädchen, der südwestlichen Grenze des Hausgrundstückes Paracelsusstraße 112 – 118 und der nordwestlichen Grenze des Hausgrundstückes Deutschherrenstraße 189 als teilweise Änderung des Bebauungsplanes Nr. 8315-28 wird gemäß § 12 Abs. 2 Baugesetzbuch (BauGB) entsprochen...." und weiter..: "Der Antragsteller beabsichtigt auf der Fläche des Plangebietes die Errichtung eines modernen Lebensmittel-Einkaufsmarktes mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 2200 m² (ca. 1.500 qm Verkaufsfläche + ca. 700 m² Lagerfläche) zuzüglich einer Shop-Zone für Konzessionäre mit einer Bruttogeschossfläche von 650 m² (Verkaufsfläche ca. 400 qm)...."
Und dann wird klar, dass es um einen neuen Edeka-Markt geht...:
"Die Konzeption des Lebensmittelmarktes (EDEKA) entspricht einer neuen Vetriebslinie, die qualitativ neue Maßstäbe in der Nahversorgung setzt: Attraktive Warenpräsentation, ein umfangreiches Warensortiment mit zum Teil hochwertigen Frisch- und Backwaren. Bei dem Vorhaben handelt es sich um einen äußerst attraktiven Vertriebstyp im Nahrungs- und Genussmittelbereich, der insbesondere auch Verbraucher mit gehobenen Warenansprüchen bedienen soll. Neben dem ca. 15.000 Artikel umfassenden Trockensortiment sollen Spezialabteilungen für Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Tiefkühlkost, Wein-Spirituosen-Getränke sowie eine Fleischabteilung mit Schau-Metzgerei, in die Verbraucher einsehen können, eingerichtet werden....."

(das alles ist zu lesen in einer Beschlussvorlage beim Amt 62 der Stadt Bonn vom 2.März diesen Jahres)
Man sieht also, es tut sich was im Dorf.
Gut es gibt noch einige Probleme (Altlasten auf dem ehem. Fabrikgelände) - aber hier sind schon Alternativen in Sicht.
Sobald sich in Sachen EDEKA im Dorf was tut, werden wir euch informieren.

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24. April 2009

036 Maibööm in den Sechzigern

..... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Zeitlich haut das ja jetzt ungefähr hin. Jetzt ziehen sie wieder mit dem frischen Grün durchs Dorf.
Wir damals auch......

"Maibööm" in den Sechzigern



Die sechziger Jahre.
Wir jungen Burschen standen damals genauso im Saft wie das junge Grün der Birken, die in den Nächten, die jeweils auf den 30.April folgten, unseren waldfrevlerischen Beilen und Sägen zum Opfer fielen.
Das hatte noch relativ wenig mit den "Junggesellen-Traktor-Bierveranstaltungen" der heutigen Zeit zu tun.
Da hieß es noch:"Hauruck..!" und das "Langholz" wurde wieder auf die Schulter genommen und man marschierte weiter....
An drei dieser nächtlichen Raubzüge in den nahen Wäldern kann ich mich recht gut erinnern. Ein vierter versank in den (be-)vernebelten Schwaden einer halben Flasche Doppelkorn...

Der erste Maibaum ist mir noch heute in schmerzhafter Erinnerung...

Manni war in dem Jahr Schützenprinz. Seine Prinzessin war die Annemie, die Tochter vom Kerstings Eu´.
Für Manni war es Ehrensache, seiner Annemie in dem Jahr einen Maibaum aufzustellen.
Also zogen er, Schöschi und ich an dem nasskalten Abend des 30.April die Ellig hoch, am grünen Weiher vorbei über den breiten Weg zum Wald, da wo heute der Waldfriedhof auf dem Heiderhof ist.
Hier oben kannten wir uns aus - hier war unser Revier...
Der Baum, der an diesem Abend dran glauben sollte hatten wir schon Tage vorher ausgeguckt.
Wir rückten ihm mit einer Drahtsäge zu Leib´ und gute 8 Meter Birke lagen schnell vor uns.Ich bog die unteren Äste ab und Manni schlug mit seinem "Campingbeil´chen" zu...
Bis heute habe ich nicht herausbekommen, ob es Absicht oder wegen der Dunkelheit war...
Nach bester Metzgermanier hackte er mir dabei jedenfalls fast den rechten Zeigefinger ab. Damals blutete das wie Sau und ne Erinnerung an den "Tranchierversuch" habe ich heute noch.
Von Schöschi bekam ich das Sacktuch mit dem ich meinen Finger "steril" verband und dann wurde der Baum geschultert und wir marschierten runter ins Dorf.

Unser grösste Sorge war es - dem Flurschütz nicht übern Weg zu laufen.
Aber unbehelligt kamen wir durch das damals noch mit Gaslaternen beleuchtete Dorf und machten und auf den Weg Richtung Cäcilienheidchen, wo Kerstings - weitab jeder menschlichen Zivilisation - wohnten.

Ich weiss nicht ob das Häuschen der Kerstings noch steht..
Vielleicht kennt es aber der eine oder andere noch.
Klein und knapp 3 Meter hoch stand es im Garten hinter unbelaubten Bohnenstangen und Erbsenreiser versteckt.

Wir drei guckten uns das Häuschen, unseren Baum und dann ratlos uns an.

"Klar - der Baum war viel zu lang !"

Ich zog mir eine Bohnenstange, die Eu schon in Reih und Glied im Garten stehen hatte, aus dem Boden und vermaß damit Giebelhöhe und mit maximaler Zugabe für die Birkenkrone unseren "Maiboom".
Im "Prinzessinnen-Palast" wurde hinter dem ersten Fenster schon eine Lampe angemacht.
Auf dem Weg wurde dann das Prachtexemplar "abgelängt" und mindestens 4 Meter Birkenstamm - edel und gerade gewachsen, aber völlig sinnlos aus dem Wald hierhin geschleift- fanden Eu und seine Familie am anderen Morgen in ihrem Garten.

Ich schätze, den danach von uns in aller Hast aufgestellten Baum, hat er andren Tags sowieso wieder vom Giebel genommen. Er hätte ihm sonst wohlmöglich noch das Dach eingeschlagen können.

Anzumerken wäre noch, dass es bei dieser Aktion mit drei total durchnässten und einem (..schwer-) verletzten Burschen, weder Schnittchen, was warmes zu trinken oder sonstwas von Seiten der "hubertianischen Hoheit" gegeben hat.

Vielleicht ist darum auch nix aus Manni und Annemie geworden....
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20. April 2009

035 "Lasst die Kirche im Dorf...!"



Wir müssen es uns wohl gefallen lassen ...!

Zwei Beiträge im Themenbereich unserer wkw-Gruppe machten mich auf dieses Thema aufmerksam.
Als "rk" (-in der Steuererklärung) Kirchensteuer zahlendes Mitglied der "Herz-Jesu-Lannesdorf-Kirchengemeinde" mache ich mir als .. in Lannesdorf getauft, erstkomuniziert, gefirmt und getrautem Lannesdorfer - Gedanken.
Das muß doch erlaubt sein !

"Die Krise" hat nun auch unsere "rheinisch katholische Kirche" erreicht.
Die Folge stetig wachsender Zahl von fiskalischen Kirchen-Verweigerern, führte auch in unserem dörflichen Dunstkreis zu drastischen Einsparungen.

€ vs Konfession !

Bei der jährlichen Lohnsteuererklärung scheiden sich die Geister..
Auf der einen Seite die "bei der Stange gebliebenen Gemeindeglieder". Auf der anderen, diejenigen die mit dem Argument.."Ich kann mir alle drei Jahre einen Kurztrip in die Eifel-mit der Familie-gönnen..", keine Kirchensteuer mehr zahlen.
Na- jedenfalls führen die schrumpfenden Einnahmen im Erzbistum Köln dazu, dass Finanzspezialisten, Sanierer und Rationalisierer das Kassenbuch in die Hand nahmen und (..Jürgen Becker-Kaberettist- nennt ihn so..) "der Kanalmeister" (gemeint ist Kardinal Meissner) seinen Schäfchen einen rigiden Sparkurs verordnete...

Und hier regt sich dann ein Lannesdorfer auf.....

Unser Dorf - engverbunden mit unserer Pfarrei "Herz Jesu Lannesdorf" wurde zunächst klerikalisch ein "Apendix" des Seelsorgebereiches Bad Godesberg Süd und findet sich heute als Teil der Gemeinde "St. Martin und Severin" (Pfarrer H. Powalla begrüsst im "Südkurier" mit:"Liebe Gemeindemitglieder von St. Martin und Severin,.." auch seine Lannesdorfer Schäfchen)


lest selber.. (hier klicken)

Nicht das wir mit dem Bertrams Pitter (Pfarrer), Schallenbergs Andree und Merzbachs Jean (Bäcker), dem Zöllers Fern (Frisör), dem Lettsche Gret(Frisörin) und viele andere zu Grabe getragen und damit aufgegeben haben, verlieren wir nun mit unserer Kirchengemeinde ebenfalls ein Stück Geschichte - Dorfgeschichte...

Wo soll das noch hinführen wenn selbst eine Institution wie die 2000 Jahre alte Kirche sich vom schnöden Mammon vorschreiben lässt, wie es zu gehen hat....
..oder hängt sich am Ende - über die Achse Köln-Rom-Turin - noch "FIAT" mit rein und macht Lannesdorf und Rüsselsheim in einem Aufwasch.....

Vielleicht mach ich aber auch noch´n Kurzurlaub in der Eifel....
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Karl Dirk
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18. April 2009

034 "Die 74er trafen sich auf dem Dorfplatz"

"The same procedure as last 35 year.....?"
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Die aktuelle Slideshow von Jokky


Ja - Jokky hatte wieder die Helden der Dorfplatzclique eingeladen.
Der 3. Samstag im April.
Diesmal trafen sich 15 Leute auf dem Dorfplatz um alten Zeiten nachzuhängen...
Leider spielte das Wetter nicht so mit, wie es sollte...
Geduldig warteten wir bis um 17 Uhr, das L&R aufmachte.
Hier - nach einem "kulinarischen Feuerwerk", ging es noch einige Stunden in Schwelgerei....


Der Regen zwang uns ins "Festzelt"....


Norbert L. und Peter B. hatten sich länger nicht gesehen


Peter, Gisa und Anita suchten unter der Ladeklappe Schutz.....


Vom Wetter völlig genervt, kam Willi dazu.....


Danach - gute Mine zum bösen (Regen-) Spiel


Gottseidank - Rettung in Form von Wärme und fester Nahrung, war nicht weit - L & R


...für´s nächste Jahr - bitte besseres Wetter.. Jokky !!

Und als Erinnerung an das Jahr 1974 ....

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17. April 2009

033 "Der Maibaum im Feindesland" von Petra



...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Schön, Petra eine Ex-Lannesdorferin steuert auch was zu den Geschichten bei und zwar die Story ...







Der Maibaum im Feindesland




Finde ich toll was ihr da macht. Mit den Geschichten aus Lannesdorf.
Ich hätte da auch was zu erzählen, obwohl das mit Lannesdorf nicht direkt, aber mit einem damaligen Lannesdorfer Freund von mir zu tun hat.
Wir sind ja nicht mehr weit vom Mai weg und da hätte ich einen Bericht über einen Maibaum, einen Lannesdorfer und 3 Ließemer Burschen.
Das war 1984. Ich war noch keine 17 Jahr und hatte auch kein blondes Haar (gg).
Aber ich hatte einen Lannesdorfer Freund (Der Name tut nichts zur Sache).
Jedenfalls kam mein Freund mit einem Freund an dem Abend vor dem 1.Mai mit seinem VW Käfer und einem Maibaum auf dem Gepäckträger nach Ließem und wollte mir einen Maibaum ans Haus stellen.
Meine Eltern und ich standen gespannt hinter den Gardinen und beobachteten die beiden.
Plötzlich tauchten 3 Ließemer Burschen auf. Mit einem von denen fuhr ich jeden Morgen nach Godesberg in die Schule.
Was da draussen gesprochen wurde konnten wir nicht hören.
Aber mit einem mal war ne Klopperei im Gange und mein Lannesdorfer Freund zog sich schnell mit seinem Begleiter in den Käfer zurück und hauten ab.
Die drei Ließemer schnappten sich kurzerhand den Baum und verschwanden ebenfalls.
Ehrlich gesagt - damals hatte ich von meinem Freund mehr erwartet und habe kurz darauf mit ihm Schluss gemacht.
So - das wars.

032 Fernsehn - schwarzweiss und bunt (1967)


...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Aus den Sechzigern - als es noch keine Computer, Flachfernseher und keinen Lannesdorfer Blog gab..... aber die ersten Farbfernseher...



Fernsehn - schwarzweiss und bunt (1967)




Alfters Jupp - ein in Ehren ergrauter Rentner - wohnte bei uns in der Nachbarschaft.

In den dreißiger Jahren waren er und mein Vater zum Arbeitseinsatz beim Bau der Autobahn Köln-Bonn abkommandiert.
Jeden morgen fuhren die beiden mit dem Fahrrad zu ihrem Abschnitt in Höhe Roisdorf.
Aus dieser gemeinsamen Zeit rührte eine - man kann fast sagen - Freundschaft und als Jupp, er war einige Jahre älter als mein Vater, nicht mehr so recht konnte, war es für den "Schösch" - als auch er ins Rentenalter kam, eine liebgewordene Angewohnheit, nachmittags meiner Mutter zu sagen: "...ich jonn ess röwer bei d´r Jupp!"
Die beiden schwelgten dann in alten Zeiten und ab und zu, trank man auch ein Bierchen dabei....

Sommer 1967

Die Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" brachte anlässlich der Einführung des Farbfernsehns, 3000 dieser tollen Kästen zur Auslosung.

"Schösch, ich jonn en et Dorf. Op der Post jitt et Lose für die Fernsehapperate, die neue mit dem bonte Bild!"
Karin - die Tochter von Jupp, hatte schon die Einkaufstasche am Arm.
"Soll ich dir och e Los metbringe ?"
"Wat koss dat dann..?"
"Fönef Mark !"
Jupp guckte meinen Vater durch seine starken Brillengläser gespannt an und der wollte sich nicht die Blöße geben...
"Von mir uss..! Kloppste bei minger Frau an et Finster und löss dir die fönef Mark jewe..."

Eine Stunde später war Karin aus dem Dorf zurück und gab meinem Vater sein Los. Er steckte es in seine Hemdtasche und genehmigte sich noch einen Schluck "Königsbacher"...

"Schösch-", Karin rief meinem Vater, als er sich später auf den "Heimweg" machte, noch nach, "Am Samstag Ovend kannste dann em Fernseh sehn op de jett jewonne häss. Ich hann mir ewer die Nummer von dingem Los und von minger drei objeschrewe.."
"Ess joot..." mein Vater war schon zur Tür raus....

Samstag abend, halb elf.

Jemand klopfte auf die Fensterscheibe.
Meine Mutter zieht die Vorhänge zurück.
Draussen steht eine aufgeregt Karin.
"Gertrud, ihr hat ene Fernseher jewonne - su ene bonte..!"

Gleich Montagmorgen war mein Vater beim Salms Walter und nachmittags hatte ich es nicht mehr nötig, beim Schmitte Hänns in der Traube von Menschen zu stehen um "Buntfernseh" durch die Schaufensterscheibe zu gucken....

Nachzutragen wäre noch, dass Karin´s drei Lose leider Nieten waren....
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16. April 2009

031 "Dat Pohl-Fäßje" von Ute


...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Ute kommt uns nun mit einer etwas "anrüchigen" Geschichte.


"Dat Pohl-Fäßje"







Bis 1966 waren wir noch stolze Besitzer eines "Plumpsklos", das ja dann auch ab und zu geleert werden musste.

Wir hatten im Ellig, Richtung Heiderhof einen großen Garten, dort wo heute das Haus meines leider schon verstorbenen Onkels und meine Tante steht.
Als dieser Garten noch unbebaut war, wurden dort, Ärpel, Tomaten, Kappes und Schavuur, Bohnen, Gurken usw. usw. angebaut.

Meine Oma hatte ja nun mal beide Weltkriege erlebt und war eine Meisterin im Einkochen und Einwecken von Obst und Gemüse, ausserdem hatten wir im Keller große Steintöpfe mit Deckel wo suure Kappes; Bohnen und Gurken eingelegt wurden.

Da in unserem Garten auch ein großer Apfelbaum steht ( ...der steht da heute noch), ein großer Baum mit Herzkirschen und jede Menge Bäume mit Schattenmorellen sowie Pfirsichbäume standen , hatten wir natürlich auch dutzende von Einweckgläsern fein sortiert in Regalen, im Lehmkeller des Hauses meiner Oma am Winkel.

Nun aber zurück zu dem Pohl-Fäßje, es stand im Schuppen und wartete darauf 2-mal im Jahr in den Einsatz zu kommen. Neben dem Fäßje stand ein Pohl-Eimer der an einem langen Stiel gefestigt war.

Mit diesem Pohl-Eimer wurde dann das Plumps-Kloo "leer geschepp´" (geschöpft) , das war eine recht heftig riechende Aktion, aber sei`s drum es musste ja sein.

Die Gülle ( der Pohl) wurde dann in dieses Fässjen (zu vergleichen mit einem Wasser- bzw. Düngebehälter mit dem die Bauern die Tiere mit Wasser versorgen- nur viel kleiner) geschöpft.

Wenn das Pohl-Fässje dann voll war, ging es vom Winkel dann in Richtung Garten, wie beschrieben im Ellig ( Kirchberg ganz oben).

Den Winkel runter und das Stück Hoverstrasse bis zum Salms Herrmann ging es ja noch ziemlich einfach, aber dann wurde es steiler und meine Oma rief immer
"Ute, jetz deu....! "
Ute deute und wir kamen dann irgendwann im Garten an!

Endlich angekommen, ließen wir das Fässjen dann stehen, denn die weitere Arbeit, dass Verteilen der Gülle auf die Pflanzflächen war Arbeit meiner Mutter und meines Onkels.
Oma und ich waren nur für die Logistik vom Winkel "deuenderweise" bis zum Garten zuständig.

Anfang 1966 hatte die Pohlfässchenaktion dann ein Ende, denn wir bekamen einen richtigen Kloo und ein Badezimmer gebaut.

Während ich das jetzt so geschrieben habe, sehe ich es vor Augen, wie Frau Selt, die Haushälterin von Pastor Bertram vor dem Pfarrhaus stand und rief:
"Liessje häss du dat noch nüddisch, dat Fässje ze deue ?"
Meine Oma war damals fast 70 Jahre alt aber fitt wie ein Turnschuh.
Sie antwortete dann über die Strasse:
„Dat mäht mir noch nix uss, ausserdem deut et Kend jo, ich träkke doch nur...!"

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030 Fernsehn - schwarzweiss und bunt (1956)


...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Aus den Fünfzigern - als es noch keine Computer, Flachfernseher und keinen Lannesdorfer Blog gab.....




Fernsehn - schwarzweiss und bunt (1956)


Heute morgen noch habe ich im Dorf, gegenüber dem roten Platz im Schaufenster so ein Riesnteil von LCD Gerät gesehen. Bestimmt 1,20 Meter Diagonale und nur 799 €.... (stammte aus einem Leasing-Rücklauf) Da fiel mir spontan die Story unseres ersten Fernseher ein.....

1956 - Samstag vor dem Schützenfest auf dem Lyngsberg.
Für mich - als ausgewiesenen Lyngsbergkenner (.. ja auch mit 9 Jahren schon) war es selbstverständlich, bei den letzten Aufbauarbeiten des Festzelts auf dem zweiten Platz, dabei zu sein.
Aus rohen Tannenstangen wurde das Gerippe des "Freudentempels" für das dörfliche Grossereigniss aufgeschlagen, eine riesige Plane darüber gezogen und ein Tanzboden aus Dielen zusammen genagelt.
Wie gesagt, samstagsmittags war unter dem Einsatz von "hubertianischer Muskelkraft" und sicher ebensoviel schweisstreibendem Bier, das dörfliche Architekturwunder vollbracht.
Mein Vater - er war kein "Hubertusjünger" - hatte aber die "2. Samstags-Einkaufstour" vor sich. Zweite desshalb, am 1. Samstag fuhren meine Eltern immer mit Bus ( Linie 14 ) zum Theaterplatz, umsteigen in die Linie 1 (nach Dottendorf) und weiter mit der Strassenbahn nach Bonn zum Friedensplatz.
Hier in Bonn gabs dann alle 14 Tage die "Einkaufsorgie"...
Für mich sprang dann regelmässig ne Tüte "Jawa-Waffeln" raus. Für die hätte ich alles gegeben.....
Aber an diesem Samstag, vor dem Schützenfest, hatte mein Vater die "kleine Tour" und die ging eigentlich nur bis Godesberg.
An der Post auf der Koblenzer Str. gab es damals schon eine "Tchibo-Filiale".
Und hier musste mein Vater, auf Mutters Anordnung hin, ein oder zwei Pfund Kaffe holen.
Warum nicht im Dorf ???
Erstens, der war bei Tchibo billiger und zweitens gab es da immer diese viereckigen Plastikdosen und die fanden bei meiner Mutter in der Küche immer zweckmässigste Verwendung.
Die Dinger waren ideal für Zucker, Salz, Mehl oder andere "Schüttgüter"...
Na - jedenfalls machte mein Vater diese "Einkaufstour" - der kurzen Strecke wegen - mit dem Fahrrad.

Vielleicht kann sich der eine oder andere noch daran erinnern.... Der Kirchberg war für den "talwärtigen Fahrradbetrieb" gesperrt! Das hiess, absteigen und neben dem Drahtesel runter zur Deutschherrnstrasse. Zwangsläufig (der linke Bürgersteig war am "Kranze Hüssje" - hier hatte das "Lettche Gret" seinen "Frisiersalon" - verdammt schmal..) benutze man das rechte Trottoire und kam am Schaufenster vom "Schmitte Hänns" vorbei.

Mein Vater blieb eine Weile stehen und sah sich die ausgestellten Fernsehgeräte an.
Hänns hatte aus dem hinteren Teil des Ladens, in dem er zusammen mit seinem Sohn zu dieser Zeit noch Fahrräder reparierte, meinen Vater gesehen und kam auf die Strasse.
"Schöch - wär dat nix für dich - su´ne Fernsehapperat?"
Hänns und Schöch waren beide Jahrgang 1910 und kannten sich von klein auf...
"Doh hann ich keen Jeld füer.."
"Du bruchs denn doch net ob emol ze bezahle"
"Aachhondert Mark - wie stellste dir dat füer? Ich verdeene beim Schäfers Hans mol jrad 100 Mark de Woch. Meenste vellech, ich köm jeden Fridach med´em Lohntütche he vorbei un jöv dir 20 Mark...?" langsam wurde Schöch ungeduldig.
"Un jetz moss ich no Jodesberch...", schwang sich auf sein Velo und liess einen - bis vor kurzem noch hoffnungsvollen Schmitte Hänns einfach stehen.

Zurück zu mir....
Langsam wurde es mir zu langweilig. Das Festzelt stand, der Tanzboden hatte den ersten Test überstanden, den wir Pänz mit wilden Sprüngen auf ihm gemacht hatten.
Die - im Moment in zivilen Unterhemd gekleideten "Grünröcke" - glichen ihren durch Schwitzen verursachten Flüssigkeitsverlust durch reichlich Bier aus....
Für uns also - tote Hose....
Erst am späteren Nachmittag sollte es wieder interessanter werden wenn die nun akkurat gekleidete "St. Hubertus Schützenbruderschaft" angeführt vom Tambourcorps "Deutschmeister" hier eintreffen würde.
Bis dahin war es aber noch ne Weile.
Für uns Pänz Zeit genug nach Hause zu laufen, zu essen und dann wieder auf dem schnellsten Weg wieder hier rauf zu kommen.
Als Hoffmanns Bübi, Müllers Paulche- die ein bisschen weiter wohnten- und ich mich meiner "Heimstatt" näherten, hörten wir schon die, sagen wir mal so..- lebhafte Diskussion zwischen meinem Vater und meiner Mutter.
Das ich mich vor meinen Gefährten nicht zu schämen brauchte, stand unübersehbar auf dem Dach des Elternhauses.
"Ätsch - mir hann ever Fernsehn... un ihr net....."
Die Antenne eines Fernsehapperat´s war zur damaligen Zeit sowas wie ein Statussymbol.
Mein Vater hatte das noch nicht so richtig getickt.
Wütend sah ich ihn mit dem Fahrrad Richtung Dorf verschwinden.
Er erzählte mir später:
"Als ich vom Tchibo nach hause kam, empfing mich deine Mutter mit einem glückseeligen Lächeln.
Ich dachte noch - wat ist los?
`Der Schmitte Hans war hier und hat dat Fersehn gebracht und die Antenne auf´et Dach gestellt. Schöch... guck´emal.`
Zu sehen war nur dat Testbild. Davon war deine Mutter sowas von begeistert.... Ich net....
Ich bin direkt bei der Schmtte Hänns gefahren und hab´dem gesagt.
`Hüer´emol - dat Dinge bezahl ich net... Ich hann dir doch de´morje att jesaat, dat ich do´für keen Jeld hann`
Und der Hans sagte zu mir:
`Dann löste et blieve...`"

Natürlich setzte sich meine Mutter durch, de Schmitte Hänns bekam sein Geld und wir behielten den Fernseher.

Ich erinnere mich noch daran, dass samstags abends wenn es den "Vogelhändler" oder "Zauberflöte" gab, das "Walbröls Tinni" (wer kennt die noch, die wohnte in dem grossen Haus-gleich an der Kirche- mit ihren Katzen) kam und in unserem Wohnzimmer die Oper oder Operette "genoß".
Bei Peter Frankenfeld, waren es Herr und Frau Fassbender, die bei einem Glas Limonade gespannt auf unseren Bildschirm starrten....

(.. wird in bunt fortgesetzt)

14. April 2009

029 Hausschlachtung 1946


...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...
aus der Zeit, als Schwarzschlachten richtig schlimm war, aber manchen hungriger Bauch füllte.......




Hausschlachtung 1946




Mein Onkel Anton lernte meine Tant´ Trautchen in den späten zwanzigern in der Gegend des Nürburgrings kennen. Genauer - in Senscheid.
Ich bin später oft mit meinen Eltern zu dem Bruder meiner Tante, die in den Fünfzigern verstarb in die Eifel gefahren.
Onkel Anton war der Bruder meiner Mutter und beide hatte es aus Heimersheim an der Ahr, nach Lannesdorf verschlagen.
Meine Mutter der Liebe -meinen Onkel der Arbeit wegen.
Die Verbindung meines Onkels bzw. meiner Tante in die "hohe Eifel" war in der "schlechten Zeit" nach dem 2. Weltkrieg ein kleiner Segen für meine Familie und die Nachbarschaft.
Butter und selbsgemachter Käse, die in zweitägigen "Radtouren" in Senscheid organisiert wurden, konnten hier im Dorf an Leute aus Bonn, die regelmäßig zum "Hamstern" kamen, gegen Kaffee oder Zigaretten getauscht werden.
Es war dieses - für alle Seiten Vorteil bringende - Geben und Nehmen....
Nun gab es aber 46 eine Transaktion, die auf der einen Seite für ziemlich Spannung und Aufregung und ne Riesenschweinerei.. auf der anderen Seite aber für gefüllte Verdauungstrakte und Kaffeedosen sorgen sollte.
Mein Vater erzählte mir.... ( ich sollte durch die "Gnade der späten Geburt- ein dreiviertel Jahr später - nicht involviert sein..)


"Do benn ich met dingen Ohm Anton ze Foos no Senscheid jejange.Mir moten noch op-passe weil et överall Militärstreife von der Engländer un Franzuse jov......"

Anmerkung meinerseits: Um es auch den zugereisten Lannesdorfern deutlich rüber zu bringen, lasse ich meinen Vater die Story in Hochdeutsch weitererzählen....

"Wir waren gut anderthalb Tage unterwegs. Kamen abends in Senscheid an und dein Onkel war sich mit seinem Schwager schnell einig.
Am anderen Morgen, es war noch dunkel sind wir drei in den Stall und haben "den Peter" rausgeholt.
Als ich den Ochsen sah, wurde es mir schon ein bisschen anders...
Hennes, der Schwager von deinem Onkel, beruhigte uns.
"Das ist ein gemütliches Tier. Da habt ihr keine Arbeit mit..."
Naja - sein Wort in Gottes Gehörgang. Wir waren es ja, die mit dem Vieh gut 60 Kilometer über Berg und Tal - ohne dabei besonders aufzufallen - vor uns hatten.
Und der Schwager von deinem Onkel hatte nicht zu viel versprochen. Peter war wirklich lammfromm.
Er hätte sicher anders reagiert wenn er gewusst hätte, was ihm noch bevorstand....
Für den Rückweg brauchten wir wir nun vier Tage, weil wir die Dörfer umgehen mussten. Genauso war es uns auch nicht möglich die Strassen zu nutzen, wenn wir nicht Gefahr laufen wollten einer PM-Streife in die Hände zu fallen.
Am Abend des vierten Tags, lag vor uns Pössem...
Hier verlief die Grenze, zwischen der französischen und englischen Besatzungszone.
Wir warteten bis es richtig dunkel war und gingen dann quer über die Felder (auf den Strassen fuhren laufend Jeeps) über Berkum, Gimmersdorf durch den Lannesdorfer Wald, runter bis hier auf die Strasse.
Peter hatten wir einen Sack über den Kopf gezogen und das Maul mit einem Kälberstrick zugebunden.
Es wäre nicht so gut gewesen, hätte er fühmorgens um drei, die ganze Strasse geweckt...
Dein Bruder, damals sieben Jahre alt, wurde zum Onkel Jakob geschickt. Der sollte in dieser Nacht, neben Peter die zweitwichtigste Person sein."

Ich muss mich noch mal melden. Zum besseren Verständnis... Mein Onkel Jakob war Heizer auf den Köln Düsseldorfern. Ergo - er hatte unheimliche Kraft. Der trug einen Zentner Kartoffel am ausgestreckten Arm die Kellertreppe runter, nur um sich die Jacke nicht schmutzig zu machen.

"Köbes wusste Bescheid und war fünf Minuten später hier.
"Unn jetzt...?" Köbes, Anton, deine Mutter und ich standen mit Peter in dem engen Hof und waren ratlos.
"Wir können den hier drausen nicht schlachten. Das gibt soviel Radau, dann haben wir nach ein paar Minuten die ganze Nachbarschaft und in zehn Minuten die Militärpolizei hier...."
"Dann machen wir´s eben drinnen!"
"Das könnt ihr nicht machen..." - meine Mutter hatte schon irgendwie ein Vorahnung, was auf sie zukommen würde.
"Was ist denn da los?" Clara von nebenan hatte schon was gehört.
Gottseidank trennte unser Hof eine zwei Meter hohe dichte Bretterwand, von dem ihren ab.
"Nix Clara - nix..."
Es war Eile geboten, wollte man nicht noch mehr Nachbarn aufmerksam machen.
"Wir müssen rein"
Dein Onkel schob schon von hinten Peter in Richtung Küchentür.
Das Tier, dem das Ganze -obwohl man ihm nun den Sack vom Kopfb genommen hatte - doch etwas spanisch vorkommen musste, wurde langsam unruhig, weil er- wegen zu grossem Gehörn und zu enger Tür- nicht in die Küche kam.
Jetzt kam der erste grosse Auftritt von deinem Onkel Köbes....
Kurzerhand packte er mit beiden Händen die Hörner des Ochsen und bog ihm den Kopf quer und so kam Peter doch noch in den vorletzten Genuss, unsere Küche zu betreten.
Mittlerweile hatten Ohm Anton und deine Mutter schon eine Zeltplane im Mittelzimmer (.. hier sollte der letzte ultimative Akt vollzogen werden..) ausgebreitet....."

Stop - jetzt muss ich mich noch mal melden.
Ich sitze gerade in diesem Mittelzimmer und tippe die Geschichte in den Computer...
Beim besten Willen - ich kann mir das heute, gut 63 Jahre danach, nicht vorstellen....

"Jetzt musste alles schnell gehen. Köbes hatte den Ochsen mit quergedrehtem Kopf durch die Küche und auch noch durch die schmale Tür zum Mittelzimmer gezogen.
Das ganze musste ihn doch angestrengt haben. Als Peter nun in seiner ganzen stattlichen Grösse in dem kleinen Zimmer stand, ließ Köbes den Kopf des Ochsen los. Der war nun sichtlich sauer und tänzelte nun wie ein Stier in einer spanischen Arena in dem kleinen Zimmer.
"Festhalten !"
Köbes hatte nun entgültig die Regie über des Dramas letzten Akt übernommen.
Ich hing nun an dem Strick, den das Vieh um den Hals hatte und Anton am Ende und zog in die andere Richtung am Schwanz des Ochsen.
War es nun die Gunst des Augenblicks.. oder doch göttliche Fügung.
"Pass op...!!!"
Köbes hatte mit dem bereitliegenden Zuschläger, dem schweren Eisenhammer, der in der Quarzitgrube zum Zerschlagen der grossen Blöcke genutzt wurde, ausgeholt und den Ochsen genau auf der Blesse getroffen.
Lautlos ging das Tier in die Knie, ließ noch einen gewaltigen Fladen los und hauchte sein Leben aus...
Irgendwie hat mich die Sache doch etwas mit genommen. Ich hatte mich schon so in den letzten Tagen an das Tier gewöhnt.
Naja - der Rest ist schnell erzählt.
Im Mittelzimmer wurde Peter dann - ach hatte ich dir gesagt, dass dein Ohm Anton zwei Jahre Metzger gelernt hatte bevor er Schachtmeister im Tiefbau wurde... - naja, jedenfalls fachmännisch zerlegt.
Clara und auch Josef und Trina bekamen einen guten Braten ab...Der Rest wurde oben, am Ginsterberg vergraben und später - Stück für Stück rausgeholt.....".
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13. April 2009

028 "Kirmes im Dörp" von Ute

...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Es ist schön, das sich noch ein Mitglied unserer Gruppe bereit erklärt hat, auch Histörchen zu unserem neuen "Projekt : Geschichten ums Dorf" bei zu steuern.
Den Anfang macht Ute Dietershagen geb. Risch mit ihrer Geschichte

"Kirmes im Dörp"




in den 50-ziger Jahren

Alle waren aufgeregt, denn am Wochenende war Kirmes auf dem Dorfplatz. Die ganze puckelige Verwandschaft aus nah und fern kam zum Kaffeetrinken und blieb dass auch meist noch bis Abends.

Es war jedes Jahr das gleiche, aber man freute sich trotzdem de Tant Stina, Tant Trina, Tant Marie, Onkel Matthes, Onkel Schäng, Onkel Jupp und och noch denne ihr Pänz zu Besuch zu haben.

Ab Freitag herrschte schon der Putz- Back- und Kochwahn, der Suurbroode war eingelegt, der ruude Kappes stand parat, die Kartoffeln für die Klöß standen im Eimer in der Küche.



Es gab immer Pflaumenkuchen och Prommetaat jenannt mit Sahne und Streuselkuchen.

Samstags wurde das gute Zimmer, da ging man sonst nur Sonntags rein, parat gemacht, die Kissen ordentlich auf die Couch drapiert und der Wein aus dem Keller geholt.

Samstags Abends dann ein Höhepunkt bei jeder Kirmes, die St. Hubertus-Schützenbruderschaft marschierte mit klingendem Spiel der Deutschmeister durch Lannesdorf und holte ihr Königspaar ab um es anschl. im Saal durch den Präses krönen zu lassen, die Strassen waren mit Fahnen geschmückt und man stand mit Kind und Kegel an der Strasse um dem Königspaar zu huldigen.

Sonntags nach dem Hochamt ging es auf die Kirmes, anschl. kam der Suurbroode op der Desch und man wartete gespannt auf die Verwandten die mit der Bahn am Mehlemer Bahnhof ankamen und dann die Königswintererstrasse hochmarschierten.

Nach einem gemeinsamen Gang über den Kirmesplatz ging es an die Kaffeetafel,
Prommetaat, Streuselkooche und frisch gemahlener Kaffee ließ man sich schmecken, bevor es dann zum gemütlichen Teil mit Bier und Wein weiterging.



Die Pänz op die Kirmes geschickt, und die Alten saßen und erzählten sich Anekdötchen aus der Kindheit, da hörte man nur „ Tring weeste noch, und Schäng wie wohr dat noch ens“ man hatte sich immer viel zu erzählen.

Die Frauen gingen gemeinsam zum Friedhof um die Gräber der Eltern und Verwandten zu besuchen, während die Männer aufpassten das Wein und Bier nicht warm wurde.

Zum Abendessen gab es Erpelschlood und Würstchen, garniert mit halben Eiern, Petersilie und Tomaten aus dem eigenen Garten.

Feucht fröhlich wurde gefeiert, bis jemand auf einmal bemerkte „ wo ist dann der Schäng ? „ Er war wohl schon länger weg, aber niemand hatte gesehen wohin er gegangen war.



Komisch, ob er auf die Kirmes gegangen war ? Nä, dann hätte er doch Bescheid gesagt !

Kurzentschlossen begann man die Suche nach dem verlorenen Schäng.

Man suchte und suchte und nach einiger Zeit hatte man ihn gefunden.

Ihm hatte der gute Wein un dat leckere Kölsch so gut geschmeckt, dass er auf dem
Plumsklo im Schopp eingeschlafen war, na Jott sei Dank wohr imm nix passiert.

Schäng wurde geweckt und dann machte sich die Verwandschaft auf den Weg gen Heimat, man musste ja noch bis in et Vürjebirsch fahre und die letzte Bahn bekommen.

Dann wurde noch schnell das gute Zimmer aufgeräumt, de Spööl in die Kösch gebraht und man ging schlafen.

Montags war ja Frühschoppen und anschließend „Hahneköppe“ da wollte man hin und Dienstags Abends wurd der Zachaias verbrannt wie in jedem Johr.

Nä, wat wohr dat wedder schön, die diesjährige Kirmes.

11. April 2009

027 AD 892 - "... geschichtliches"

Ostern... viele freie Tage.. viel freie Zeit..
Da finde ich auf einer wkw-Seite meiner ehemaligen Kollegen etwas, was mich faszinierte.
Ein Vorarbeiter meiner letzten Arbeitsstelle in Euskirchen, schreibt in seiner Freizeit Geschichten.
Gespannt habe ich die gelesen ( es waren short-storys) und dachte mir, das müsstes du doch auch können.
Nur von irgendwelchen Wochenend-Liebschaften habe ich (als 35 Jahre Verheirateter) keinen Plan.
Versuchste mal was anderes.

Als Lannesdorfer könnte man ja was über unsere Gegend schreiben.
Da fiel mir die Cronik über unser Dorf ein.
Ich schaute nochmal in die PDF-Datei auf meinem Compi und blieb gleich an der "Ur-Story" (erste Erwähnung Lannesdorfs vor 1100 Jahren) hängen.

Zugegeben...
Ist schon ein bisschen verrückt.
Ne Zeitreise!
Aber guckt euch mal an, was vor 1100 Jahren so alles passierte.
Und Lannesdorf steckte mittendrinn..

(klick mal drauf...)

Ok - versuch´s mal.....
Und hier ist das Teil...
Zugrunde liegt die Aufzeichnung des Abtes Regino vom Kloster Prüm



Wikipedia weiss über Lannesdorf.....

Lannesdorf ist ein Stadtteil von Bonn im Stadtbezirk Bad Godesberg.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lannesdorf im Jahre 892, damals als „Landulvestorph" oder „Landolphestorp". Die Einwohner von Lannesdorf lebten überwiegend von der Landwirtschaft, aber auch vom Abbau von Basalt und Ton. 1935 wurde Lannesdorf gemeinsam mit Mehlem in die wachsende Stadt Bad Godesberg eingemeindet und kam mit diesem 1969 zu Bonn.

Vom zweiten Weltkrieg weitgehend unberührt, verfügt Lannesdorf heute noch über einen gewachsenen Ortskern mit engen Gassen und zahlreichen Obst- und Gemüsegärten, die von vielen der 6.884 Einwohner immer noch als Hobby oder Beruf bewirtschaftet werden. Auch im regen Vereinsleben haben sich trotz der heutigen Stadtrandlage die alten dörflichen Traditionen weitgehend erhalten.

Durch die Ansiedlung von größeren Industriebetrieben im östlichen Teil Lannesdorfs wurde der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise zur Arbeitersiedlung. Die Jugendlichen aus diesem Milieu galten nicht gerade als zimperlich, und rivalisierende Halbwüchsige aus den benachbarten Ortschaften behaupteten, die Lannesdorfer hätten „immer e Metz in de Täsch" (immer eine Messer in der Tasche). Damals entstand auch der Spruch: „Jank durch Muffendorf, äwwer loof durch Lannesdorf!" (Geh durch Muffendorf, aber lauf durch Lannesdorf!)

Im Ortszentrum liegt die in den 1970er Jahren gebaute Kath. Kirche Herz Jesu Lannesdorf. Sie ersetzt an gleicher Stelle die alte Pfarrkirche im neugotischen Stil, die wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste.

Am Rand von Lannesdorf entstand 1995 die König-Fahd-Akademie, die 2003 wegen Verbindungen zu islamistischen Kreisen bundesweit in die Schlagzeilen geriet.

Aber wir wollen ein bisschen tiefer in die Historie eintauchen....
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...... und noch ne Geschichte aus´m Dorf...

Aus der Zeit, als die Normannen meinten "Unser Dorf soll schöner werden.."
- kuzerhand unser schönes "Landulesdorf" abbrannten, vergaßen es wieder aufzubauen, alles stehen und liegen ließen und das Rheinland fluchtartig - auf nimmerwiederseh´n verließen...



AD 892






1. Groham

Es wurde langsam dunkel.
Hinter den Bergen auf der anderen Seite des Flusses zog schon die Dunkelheit der Nacht auf.
Der Fluss, der die Farbe von dem schweren Erz angenommen hatte spiegelte die Flammen wieder, die von den brennenden Hütten herrührten.
Ich stand auf der Anhöhe und schaute hinunter in das Tal.
Heute mittag, als die Sonne hoch stand war ich mit meinen Gefährten hier angekommen.
In einem schnellen Zug waren wir von den Bergen, die nun hinter uns lagen, mit einer Gruppe von gut 100 Kriegern dem Flusstal entgegengeeilt.
Groham, unser Anführer hatte mir aufgetragen, hier auf ein verabredetes Zeichen zu warten.
Gut - ich war 36 Jahre alt, hatte schon manche Schlacht mit meinen Gefährten geschlagen. Das Alter jedoch und die vielen Verwundungen hatten mich zu einem alten Mann werden lassen.
"Du würdest uns nur hinderlich sein"- Groham blickte über mich hinweg auf die handvoll Hütten, die noch im blassen Sonnenlicht lagen.
"Warte hier - Harmund wird dir gegen Abend mit der Fackel ein Zeichen geben und dann kommst du zu uns.."



Groham wandte sich seinen übrigen Leuten zu und besprach mit ihnen ihr weiteres Vorgehen.
Ich merkte es. Für sie war ich eine Last und vielleicht war es nur der Umstand, dass ich schon mit Grohams Vater vor vielen Wintern aus unserem Heimatdorf, das weit im Norden lag, manchen Beutezug gemacht hatte.
Das Gold, dass wir aus den Klöstern und kleinen Städten herausholten; das Blut der um Gnade winselnden das wir von unseren Kurzschwertern abwischten, machte uns unbesiegbar.
Der Ruf "Die Normann kommen.." eilte mir und meinen Gefährten voraus und manch befestigter Ort ergab sich uns und seinem Schicksal ohne jede Gegenwehr.
Unzählige Schädel hatte ich gespalten, noch mehr Gliedmaße von den Körper unserer Feinde abgeschlagen.
Vielleicht war ich desshalb in unserer Gruppe noch geduldet.
Ich selber fühlte mich aber wie der Hund, der unter dem Tisch liegt und auf die Knochen wartet, die man ihm zuwirft.
Müde richtete ich mich an dem Baum auf, an dem ich die ganze Zeit bis zur Dunkelheit gelehnt hatte und blickte angestrengt ins Tal.
Dann sah ich die Fackel, die sich in einem grossen Kreis dreimal drehte.
Es war das Zeichen.
An dem Bach, der links von mir ruhig zu Tal floss, stolperte ich durch das Unterholz.
Je näher ich dem Schein der brennenden Hütten kam, hörte ich - zuerst leise, aber immer lauter werdend das Lachen meiner Gefährten.
Sicher hatten sie in einer der Hütten ein Fass Wein gefunden und wenn ich mich beeilte würde ich vielleicht auch noch etwas davon abbekommen.
Groham sass im Schein der Feuer mit seinen Anführern zusammen und tranken aus irdenen Bechern. Der stierre Blick Grohams sagte mir, dass er schon mehr als genug getrunken hatte, aber die Situation gefahrlos war.
Aus dem Dunkeln abseits der Feuer hörte ich das leise Winseln einer Frau.
"Komm Enar, setzt dich zu uns und trink.." Groham winkte mich zu sich.
"Ja komm Alter - trink mit uns.." einer der jüngeren Anführer, Colhard wischte sich seinen feuerroten Bart ab und machte mir Platz an der Seite von Groham.
Man reichte mir einen der braunen irdenen Becher in dem dieses Getränk - Wein nannten es die Dörfler dieses Landes - dunkelrot wie Blut schwappte.
Ich setzte es an die Lippen und mit dem ersten Schluck kam mir in Erinnerung, dass ich schon Stunden nichts mehr getrunken hatte.
Colhard erhob sich schwer von der Bank und trat an das Feuer und zog aus den Flammen an einem Bein eines Schweines das gesamte Tier heraus.
Das Fleisch war schon zum Teil verkohlt. Mit seinem Messer zerteilte er das Tier schabte die verkohlte Haut von den Stücken ab und setzte sich mit einem grossen Stück des herlich riechenden Fleisches zurück auf die Bank.
Nun nahmen sich auch die anderen ihren Teil und das Fett troff in ihre Bärte.
Erst als alle anderen sich ihr Teil genommen hatten und nur noch ein spärlicher Rest von verkohlter Haut und Knochen mit Fleischresten vor dem Feuer lag, nickte Groham und deutete auf das was übrig war.
"Nimm.."
Und wieder kam ich mir wie ein Hund vor,der von Knochen und Brosamen lebt und jeden Bissen mit einem Fusstritt bezahlt.
Seit heute morgen hatte ich nichts mehr gegessen. Das Letzte war eine Hand voll Körner, die ich in den Trümmern des Hauses gefunden hatte, kurz bevor wir zu dem Fluss heruntergekommen waren.
Ich hatte die Körner zwischen zwei Steinen zerrieben und das weisse Pulver mit etwas Wasser gemischt und herunter geschlungen.
Der Mond war hinter den Bergen auf der anderen Flussseite aufgegangen und sein bleiches Licht spiegelte sich in dem Fluss.
Den einen Becher Wein, den ich getrunken hatte, machte mich im Kopf leicht und ich erinnerte mich an frühere Züge, bei denen dieses Teufelsgebräu manchen Gefährten schon das Leben gekostet hatte.
So sorglos wollte ich nicht sein und trank fortan nur noch Wasser, welches ich mir aus einem Brunnen holte.
Einer nach dem anderen meiner Gefährten legte sich neben dem Feuer in das langsam feucht werdende Gras.
Trotz der winterlichen Kälte waren sie es gewohnt, eingehüllt in ihre schweren Umhänge auf dem nackten Boden zu schlafen.
Der Wein und das reichliche Essen sorgten dafür, dass kurz nachher nur noch ein leises Schnarchen zu hören war.
Gut 10 Männer hatte Groham als Wachen eingeteilt und diese standen in ihre langen Umhänge eingehüllt, an der nördlichen Ecke des herunterbrennenden Dorfes.
Am Ufer des Flusses gewahrte ich einen Schatten, war es eine Frau oder ein Kind - das sich in die Wogen stürzte und mit Verzweiflung der Kraft des Stromes entgegenstemmte und versuchte schwimmend das andere Ufer zu erreichen. Doch die eiskalten Fluten würden sie das andere Ufer nicht erreichen lassen.
Morgen, wenn Groham seinen Rausch ausgeschlafen hatte, würde er sicher den Befehl zum Bau von einigen Flössen geben und wir würden auf der anderen Seite mit unseren Raubzügen fortfahren.

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Die Nacht war noch nicht sehr weit fortgeschritten, als aufgeregtes Rufen mich weckte.
Die Wachen, die Groham am nördlichen Teil des Dorfes aufgestellt hatte, riefen:"Gefahr - wacht auf !"
Schnell sammelte sich eine Gruppe meiner Gefährten um einen der Wächter, der atemlos in das Dunkel wies.
"Sie sind vielleicht noch eine halbe Stunde von hier und kommen auf uns zu. Gynn sass auf einem Baum und sah die Lichter von vielen Fackeln im Norden"
"Wo ist Gynn ?"
Groham blickte sich um.
Aus dem Dunkeln stolperte der junge Gynn in den Kreis des Feuers.
"Was hast du gesehen?"
"Es sind mehr als hundert Fackeln und sie kommen immer näher"
"Konntest du erkennen ob es Unsrige - ob es Sjard mit seinen Leuten war ?"
"Nein Groham."
Groham blickte sich um.
"Wir ziehen uns auf die Anhöhe zurück.Schnell...", zu Gynn gewannt"Rufe die Wachen wir gehen dem Bachlauf nach den gleichen Weg den wir gekommen sind zurück"
Es brauchte nicht weiterer Worte.
Gynn verschwand wieder in der Dunkelheit und unser Haufen ging schnellen Schrittes wieder der Hochfläche entgegen.
Es dauerte nicht lange und wir waren in Sicherheit.
Unser Blick fiel hinunter auf das niederbrennende Dorf. Der lange Fackelzug, den wir nun auch sahen, bewegte sich langsam auf die immer kleiner werdenden Feuer zu.



Mit einem mal wehte der Wind vom Tal, den Klang eines Signalhorns zu uns herauf.
"Das ist Sjard!"
Freudiges Geschrei meiner Gefährten antwortete den Tönen des Stierhornes und wir stürmten wieder ins Tal hinunter.
Kurze Zeit später fielen wir uns in die Arme.
Vor vielen Wochen als wir uns, weit weg von hier, getrennt hatten , sahen wir uns das letzte mal.
Wir waren mit unseren Langbooten, vom Meer herkommend, den Fluss hinauf gefahren bis es nicht mehr ging.
Noch eine Weile waren wir zusammen durch das hügelige Land gezogen und hatte einige Dörfer und zwei Klöster eingenommen und reiche Beute gemacht.
Als dann der Winter einbrach und die Versorgung mit Essbarem für unsere grosse Gruppe zu schwierig wurde, hatten wir uns beim Kloster Stabulaus aufgeteilt.
Sjard war mit dem grössten Teil der Männer in gerader Richtung nach Osten weitergezogen.
Groham mit seinen Leuten und mir südöstlich, in das unwirtliche Hochmoor.
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Zwei Tage irrten wir durch das sumpfige Gelände. Diffuses Licht und Nebel machte uns die Orientierung unmöglich.
Das einförmige Bild der Landschaft um uns herum, das unter einer dünnen Schneeschicht lag, ließ uns die Gefahr nicht erkennen.



Wir verloren in den trügerischen Wasserlöchern die sich unter Dickicht verbargen drei Gefährten.
Das Hohe Venn, so wie man es später nennen würde, sollte nach uns noch viele Opfer fordern.
Am dritten Tag brach die Sonne durch die dichten Nebelschwaden und wies uns die Richtung.
Einen halben Tag später blickten wir auf schneebedeckte Hänge, die sich weit in Richtung Osten erstreckten. Auch sahen wir in der Mulde des vor uns liegenden Tales ein Dorf.
Die Entbehrungen der letzten Tage machte uns zu reißenden Wölfen.
Kein Mensch entkam unserer Gier.
Nachdem wir uns einige Tage an den Wintervorräten, die wir vorfanden, gestärkt hatten brachen wir wieder auf.
Nachdem wie vier Tage lang durch das bergige Gebiet, immer südöstlich, gezogen waren, kamen wir an einen kleinen Fluss, der durch ein enges Tal floss.
Wir folgten ihm und umgingen mehrere Dörfer weil wir schnell vorankommen wollten.
Als unser Proviant sich aber wieder dem Ende zuneigte, blieb uns nur die Wahl eines Überfalls auf einen kleinen Ort, der durch die engen Flusswindungen von den anderen Dörfern abgeschnitten war.
Wir waren anscheinend schon früh bemerkt worden und so fanden wir den Ort ohne jedes menschliche Leben.
Im grössten Haus des Dorfes fanden wir in der Scheune ein grosses Holzfass, das bis an den Rand mit rotem Wein gefüllt war.
Das Vieh hatten die Bauern schon vor unserer Ankunft aus den Ställen getrieben und so blieb uns nur das Mehl in den Vorratströgen und der Wein.
Wir verbrachten nur eine Nacht in dem Dorf und machten uns mit unsicheren Schritten am nächsten Morgen wieder auf den Weg.
Durch einen schmalen Hohlweg verließen wir das enge Flusstal, stiegen einen Abhang hinauf und kamen auf eine weite Hochfläche, die sich bis an den Horizont nach Osten erstreckte.
Am Rand dieser flachen Landschaft erblickten wir die Silouetten eines kleinen Gebirgskammes, der sich von der Umgebung abhob.
Dahin wandte sich nun unser Weg.
Die letzte Nacht nun hatten wir in einem Waldstück gelagert und waren nun gestern hier angekommen.



Seit wir vor vielen Monden unsere Langboote verlassen hatten, sahen wir wieder ein grosses Flusstal, das sich noch in morgendlichen Nebel hüllte.
Vielleicht könnten wir hier endlich wieder die Fahrt auf Schiffen in unsere nordische Heimat antreten.

2. Sjard
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Die Freude über das Wiedersehn war übermächtig. Auch ich trank nun Wein und erfuhr von Sjards Leuten den Respekt der mir in Grohams Gruppe nicht zu Teil war.
Sjard, Groham, ihre Anführer und ich saßen um ein Feuer.
Und unsere Gefährten erzählten wie es ihnen ergangen war, seit wir uns bei dem Kloster Stabulaus getrennt hatten.
"Das Kloster gab wie auch die folgenden Orte, durch die wir auf unserem Weg nach Osten kamen, nichts her.
Selbst die Stadt in der.. wie nannte er sich noch..?" Einige in der Runde lachten laut "Carolus Magnus!"
Sjard fiel in das Gelächter ein.
"Genau - Karl der Grosse. Selbst in seiner Stadt war nichts mehr zu holen. Unsere Brüder hatten schon vor zehn Wintern alles aus den Häusern, Kirchen und Palästen herausgeholt.
Also wandten wir uns nun nach Süden, umgingen aber die grosse Stadt Coellen wegen ihrer wehrhaften Mauern und taten uns die letzten 2 Wochen in Bonna um.
Von einer Anhöhe hatte einer meiner Wachen das Feuer hier gesehen und deshalb bin ich gleich mit einhundert leute nach hier gekommen um zu sehen was hier los war..."
Wir saßen nun bis in den heraufdämmernden Tag an den schon heruntergebrannten Feuern und krochen später in die von den jungen Männern noch in der Nacht gebauten Hütten und schliefen dem Tag entgegen.
Groham unterstellte sich und seine Männer dem Befehl Sjards und befahl auf dessen Wunsch den Bau eines Flosses.
"Auf der Bergspitze..", er deutete auf den Basaltkegel auf der anderen Seite des Flusses"sollten wir eine Wache aufstellen. Von der Höhe aus können sie weit in das Land ringsum sehen und vor Feinden warnen."
Kurz danach setzten ein Dutzend Krieger auf einem Floss über den Fluss und erklommen den steilen Hang.
Sjard hatte am Morgen schon eine Gruppe seiner Leute zurück nach Bonna geschickt um seine Gruppe hier zu sammeln.
Er schickte auch kleinere Gruppen in die Umgebung um nach Proviant zu suchen.
Die gestrige Nacht hatte alle Bewohner der Behausungen vertrieben und so fanden unsere Leute zwar menschenleere Dörfer und Hütten, aber gefüllte Vorratsräume.
Einige Tage lagerten nun schon Sjard und seine Krieger nahe den verkohlten Resten von Landulfesdorf als wir am späten Nachmittag des dritten Tages das Signalhorn von der Bergspitze der anderen Flussseite hörten.
Kurze Zeit später berichteten die Wachen von einem grossen Heerzug, der sich von Süden her auf unserer Talseite auf uns zubewegen würde.
"Wieviele ?" Sjard blickte düster.
"Sjard - es sind sicher doppelt soviele wie wir." der junge Krieger schaute seinen Anführer ängstlich an.
"Die verdammte Christen..." er spie verachtlich zu Boden, richtete sich nun auf und seine gewaltige Stimme dröhnte über den Platz.
"Wir gehen..." erballte die Faust, "Aber wir werden wiederkommen."
In aller Eile packten die Gefährten nun ihre Sachen und kurz danach setzte sich die Schar, der ehemals mächtigen und unbesiebaren Normannen, in Bewegung.
Gut dreihundert Krieger flohen nun vor der Übermacht des christlichen Heeres und folgten ihren Anführern in die Wälder gen Westen....
Hinter uns ließen wir nun nur noch den Tod.
Nach einigen Tagen erreichten wir dann das Kloster Prüm. Regino der Abt war mit seinen engsten Vertrauten kurz vor unserer Ankunft geflohen.
Von den Verbliebenen überlebte niemand....
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Das wars für den Anfang...
Hat einer Lust mit zu schreiben ?
..

7. April 2009

026 Weiter - Probleme bei wkw ....


Schon den zweiten Tag sind die Themenseiten der Gruppen nicht erreichbar.
"Fluch der Technik... oder was...?"
Für ein solches Projekt wie "Wer kennt wen?" es sein will - unmöglich !
Man kann nur hoffen, dass die Leute bei der Stange bleiben.

Update:
Seit ca. 15:30 sind die Themen wieder erreichbar
.
.

6. April 2009

025 Themenseiten bei WKW - nicht erreichbar...

Probleme bei "Wer kennt Wen ?"

Heute schon den ganzen Tag die Themenseiten nicht erreichbar. Gerade von dem Austausch der Meinungen (-auch wenn der in den letzten Tagen spärlich war..) lebt doch ein solches Portal.
Bleibt zu hoffen, dass die Macher von wkw ihre Probs schnell in den Griff bekommen....


wkw-Gruppe Lannesdorf

5. April 2009

024 .....the game is over

The Game is over....

Das Quiz mit 40 Fragen und 40 Antworten ist vorbei

Hier die Auflösung:

1. Runde
Antwort 1 = C
Antwort 2 = C
Antwort 3 = C
Antwort 4 = B
Antwort 5 = C
Antwort 6 = C
Antwort 7 = C
Antwort 8 = B
Antwort 9 = C
Antwort 10 = C

2. Runde
Antwort 1 = Hoverstr. / Kirchberg
Antwort 2 = Ringsdorff-Werke
Antwort 3 = Annakapelle
Antwort 4 = 110 Jahre
Antwort 5 = Fijens- Schopp
Antwort 6 = Ellesdorfer/Mehlemerstr.
Antwort 7 = Muffendorf
Antwort 8 = Reblaus
Antwort 9 = Güterbahnhof
Antwort 10 = Drachenburgstr. / spiegelverkehrt

3. Runde
Antwort 1 = 01.08.1969
Antwort 2 = Gesetz zur kommunale Neugliederung des Raumes Bonn
Antwort 3 = Gut "Deichmanns Aue"
Antwort 4 = Er war ein "Bänker"
Antwort 5 = J. Brahms (Komopnist) und John Mc.Cloy ( Hoher Kommisar)
Antwort 6 = Durch Anbindung der Eisenbahnlinie bis Rolandseck
Antwort 7 = 1893 fuhr eine dampfbetriebende Strassenbahn von Bonn bis Mehlem
Antwort 8 = Königswinter IV (= K4)
Antwort 9 = Deutschherrnstrasse
Antwort 10 = am Winkel

4. Runde
Antwort 1 = Es gab insgesamt 11 Unterschiede







Antwort 2 = F R O
Antwort 3 = Josef am Zehnhoff
Antwort 4 = Spielzeit 1984 / 85
Antwort 5 = Bürgermeister Zander
Antwort 6 = Dinaswerke
Antwort 7 = ca 3 Kilometer
Antwort 8 = Ließemerstr. 1,3 Kilometer
Antwort 9 = Apostel "Matthes"
Antwort 10 = 1. + 2. Weltkrieg

Das Buch über die 1100jährige Geschichte Lannesdorfs hat gewonnen....

Günther Wißkirchen


Gratulation

(....das Buch müsste morgen oder übermorgen in deinem Briefkasten sein)