22. Juni 2010

129 Brauchtum in Gefahr

Seit einer Woche steht in Lannesdorf ein Thema ganz oben auf der Agenda.
Kippt im Dorf das Brauchtum ?



Ortsausschuss und Junggesellen sehen nach der "Zwangsstilllegung" von Autoscooter und vorzeitigem Beenden "der Musik" (wegen nächtlicher Ruhestörung) die Lannesdorfer Kirmes in Gefahr.

Der Ortsausschussvorsitzende Michael Walbröl, als Mitorganisator der Lannesdorfer Kirmes, macht sich auf der Internetseite des OA nochmal richtig Luft.
Zitat:"Die Stadt Bonn hat vor Jahren Kirmesveranstaltungen in den Ortsteilen in der kompletten Verantwortung an die Ortsauschüsse oder ähnliche Organisationen übergeben, verlangt dafür von uns Ehrenamtlichen noch Gebühren, und lässt uns dann mit irrsinnigen Auflagen im sprichwörtlichen Regen stehen!" und endet.."Ich bin gespannt, wie man uns erklärt, dass beispielsweise Pützchen´s Markt von Auflagen, die man uns erteilt, befreit ist. Hier wird gefeiert, mit Radau, bis spät in die Nacht...ein Schelm, der Böses dabei ahnt...hier ist der Veranstalter die Stadt Bonn selbst...und kassiert sehr ordentlich von den Schaustellern. Hätten wir die „fünfte Jahreszeit“, könnte man aus der Bütt ausrufen: Alaaf!"

Der Junggesellenverein Freundschaftsbund Lannesdorf geht in die Offensive. Er verteilte im Dorf vorgedruckte Protestschreiben an den OB der Stadt Bonn, mit der Bitte, diese als Unterstützer des dörflichen Brauchtums unterschrieben an Jürgen Nimptsch zu schicken.
Das Schreiben macht deutlich, dass die Auflagen die zu einem verfrühten Ende der Kirmesveranstaltung - durch Ausschankgenehmigung nur bis 00:30 Uhr und Einhaltung der Nachtruhe ab 22:00 Uhr - führten, in der Folge nicht die Kosten der Organisatoren einspielt.

Hier der Brief im Original (zum Vergrössern anklicken):


Am Schluss des Schreibens heisst es:"Sorgen Sie dafür, dass durch die Genehmigung Ihrer Verwaltung Heimatpflege und Brauchtum erhalten - und nicht systematisch kaputtgemacht werden!!"
Man sieht also, ein großer Teil des Dorfes ist sauer !
Wohin die mangelnde Unterstützung der Verwaltung führt, sehen wir an der Kirmes in Bad Godesberg und Muffendorf.
Sicher, das Brauchtum und im Besonderen die Lannesdorfer Kirmes, haben es erst nicht seit vergangener Woche schwer.
Das führt uns aber jetzt zu der Frage, was bleibt von den vollmundigen Zugeständnissen unserer gewählten örtlichen Kommunalpolitiker, was ihre - vor der Wahl versprochene - Unterstützung für ein intaktes Vereinsleben und Förderung des Brauchtums angeht. Was sagen und denken ein Klaus Peter Nelles von der CDU, eine Gieslint Grenz von der SPD, ein Bernd Fesel von der FDP, eine Gabriele Albert-Trappe von den Grünen oder ein Marcel Schmitt vom BBB. Wo bleibt ihr Engagement fürs Dorf und das dörfliche Brauchtum, für die Vereine, die mit grossem Aufwand - wie jetzt die Kirmes mitorganisierten.
Jetzt könnten sie zeigen, wie ernst es ihnen vor einem dreiviertel Jahr war.....

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