8. Januar 2011

203 Da kann man sich nicht satt sehen..(I)

Da hatte ich in den letzten Tagen einen (email-) Briefwechsel mit einem alten Freund - Paul Thelen, viele von euch kennen ihn sicher, der aber schon seit vielen Jahren nicht mehr im Dorf wohnt und heute seine Wirkungsstätte in Berlin hat.
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"Hallo Karl-Josef, habe auch ein paar alte Bilder. Gruß an Isabell"
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"Hallo Paul, toll die Bilder - schönen Dank. Mensch, wo haste die her ... und haste noch mehr davon ????? Ich möchte die Bilder gerne im blog zeigen .. was dagegen? Dann bräuchte ich aber noch Hilfe von dir.... Das Fachwerkhäuschen (Lannesdorfer/Mehlemerstr - im Schnee) hatte das nicht einen besonderen Namen bzw von wem war das..? und weiss du evtl. was das Bild mit dem grossen Fachwerkhaus darstellt - da wo im ersten Fenster die frau rausguckt(..ich tippe auf den Winkel) ? Und bei dem Bild "meiner Löngsberchstrooss- mit dem Lyngsberg im Hintergrund und den kleinen Fachwerkhäusern, links vor dem Haus vor unseren Nachbarn, den Thelens..." - da geht einem das Herz auf....... Das ist mir jetzt wieder so präsent, als ob es gestern gewesen wäre. Danke und vill jrööss vum isabell....."
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"Ja klar, kannst die Bilder einstellen und ich versuche noch mehr zu bekommen...."
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..... und voila - hier sind sie.
Beim größten Teil der Bilder ist es ein Blick auf das Lannesdorf, so wie wir es heute nicht mehr kennen.
Die alten Häuser wo viele von uns als Kinder ein und aus gingen, mussten neuen, schöneren (?) Platz machen. Irgendwie sind aber z.B. Geschäfte auf der Lannesdorfer Strasse bei vielen noch in lebhafter Erinnerung, wo es die Bonbons aus den großen, runden Glaskugeln gab. Wo es "Hemp- un Krageknöpp" gab......

(Die Bilder zum vergrößern anklicken)
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Blick über den Dachreiter der alten Kirche ins Dorf.
Hier fehlt noch die ganze Bebauung am unteren Floßweg, im Gries und der Honnefer Str.
Die Uhr in dem Aufsatz der Kirche war von überall aus zu sehen und zu hören. Sie schlug zu jeder viertel Stunde und bei den vollen Stunden schlug sie die Anzahl der Stunden.








Das alte Thelens-Häuschen, an der Einmündung der Lannesdorfer- in die Ließemer Strasse. Hier wohnte das "Thelens Mie" - muss wohl eine Grosstante von Paul gewesen sein....
Heute ist hier nur noch Platz für Papier und Glascontainer.
Schade - Geschichte weicht dem Wohlstandsmüll...



Die Lannesdorfer Strasse vom Kirchberg aus gesehen. Das ist eine Aufnahme aus den vierziger Jahren.
Vorne links die Gaststätte "Zur gemütlichen Ecke" rechts der große Backsteinbau die Kneipe von "Tante Jul´", die in den Kriegsjahren auch als Kindergarten genutzt wurde. Daneben das Kolonialwarengeschäft Schmitz Haveländer, dann die Geschw. Thienes und dahinter die spätere "Bauernschänke". Auf der linken Straßenseite, in dem hellen Haus, war das Konsum-Lebensmittelgeschäft.




Die Kneipe von der "Tant´Jul", Schmitz - Haveländer und die Thienes Schwestern gibts nicht mehr. An ihrer Stelle heute die Bäckerei Knappke und ein großes Wohnhaus.





Hemd- und Kragenknöpfe neben Rahmkaramellen, Büstenhalter und Schulhefte, Zigaretten und Wollsocken..... es gab nichts was die zwei Thienesschwestern nicht unter die Lannesdorfer brachten.
Bis in die frühen 60er Jahre gab es auf der Lannesdorfer Strasse dieses kleine Geschäft, was die Bevölkerung mit all dem versorgte, was vier Bäckereien, drei Metzgereien und fünf Kneipen nicht im Angebot hatten.


Gleich links neben Thienes der ehemalige und jetzt wieder so benannte "Gasthof zur Traube".
Schon vor 100 Jahren war die Traube als eine der großen Gasthäuser im Dorf, Heimstätte für die Veranstaltungen der Ortsvereine.










Bis vor einigen Jahren nannte sich der - ab den vierziger Jahre - zum zentralen Veranstaltungsort gewordene Gasthof "Zur alten Bauernschänke".
Jetzt ist es wieder ein Feinschmeckerrestaurant "Gasthaus zur Traube.












Bahnhofstrasse, Königswinterer Strasse und jetzt Drachenburgstrasse.
Auf der rechten Bildseite mündet die Kottenstrasse in die Drachenburgstrasse ein.
In dem Fachwerkhaus auf der rechten Seite war auch noch ein "Tante Emma Laden" - dessen Namen mir entfallen ist.
Man sieht aber auf der linken Strassenseite, dass es damals noch viel Platz im Dorf gab.
An der weißen Hauswand hinter dem Fachwerk war/ist der Kohlenhandel vom "Klövers Jean" der nun von seinem Sohn Hans geführt wird.






Und hier mein persönliches Lieblingsbild, mein "geliebtes Jinne".
Links Hoffmanns, rechts Neussers, die beiden Fachwerkhäuschen Degen und Thelen und darüber majestätisch - der Lyngsberg.....
Als ich das Bild jetzt zum ersten mal sah, war ich sprachlos und tauchte dann aber gleich wieder in die Welt und Zeit meiner Kindheit und Jugend.
Alles - und das gilt für fast alle Bilder, ist mir nun wieder so präsent, als ob es gestern gewesen wäre...

Ich hoffe, das geht euch auch so und deshalb meine Bitte an euch.
Schaut doch mal nach, ob ihr auch noch Bilder aus dem alten Lannesdorf habt und wenn ja, meldet euch....


Im Anschluss noch einigen Bilder, die Paul mir aus Berlin schickte..


(alte Schule - kurz vor dem Abriss - Bild von Werner Henk)

Bei den letzten 5 Bilder stellt (der Reihe nach..) das erste ( so vermuten Paul und ich ) ein Haus im Winkel dar-müsste dann von der Lannesdorfer aus aufgenommen worden sein. Das nächste wäre das Pümpchen ( vor der "Renovierung" 73). Dann das Bild mit den zwei Frauen vor dem Fachwerkhaus ist im Winkel, wo die Strasse noch mal nach rechts abknickt und es geradeaus und rechtsrum zur Hoverstrasse geht.Das nächste Bild (..auch in der Festschrift von 1992) zeigt den Neubau der Kirche 1879 und das letzte den Gasthof "Zum Stern" auf der Bahnhofstrasse (Drachenburgstr.) wo das alte Betriebsgebäude der "Blanke Armaturen" war.
(Für alle Bilder gilt : Zum Vergrößern anklicken)


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