Pfarrer Peter Bertram
Er war streng ( manchmal ein wenig zu streng... ich erlebte in der Schule, als er einem Mitschüler das Zeichenlineal-immerhin 1 Meter lang - über den Rücken zog... )
.. lutschte immer Rheila-Pastillen
.. hörte samstags morgens in der Oberklasse immer das Evangelium des darauffolgenden Sonntags ab
.. liess kein Dorffest aus
und fuhr eine 600er Isetta..
(BMW- Isetta 600)Zweifellos - auch eine Grösse aus Lannesdorf.
Diejenigen, die ihn erleben durften waren in ihrer Meinung über ihn .. gespalten.
Für uns "Pänz" aber war er eine absolute Respektperson und wenn er in seiner Priestertracht durchs Dorf ging, wusste man.. er ist auf dem Weg zu einem Kranken oder wenn es ganz schlimm war, zur letzten Ölung.
Hatte er ein ernstes Gesicht aufgesetzt, trauten wir uns nur ein leises "Tach Herr Pastur..!"
Einfacher war es dann schon wenn er beim Schützenfest inmitten der Gesellschaft sass und sich ein Kölsch genehmigte.. Dann rutschte einem älteren Schützenbruder auch schon mal ein "Prost Pitter.." heraus.
Damit hatte der Pastor der Lannesdorfer Herz-Jesu Gemeinde aber auch kein Problem.
1950 übernahm er das Pastorat vom Pastor Bodewig und betreute seine "Schäfchen" bis zu seiner Pensionierung 1973.
Danach verbrachte er noch 5 Jahre in dem Pfarrhaus am Kirchberg - gegenüber der Kirche, da wo heute der Kindergarten ist - und verstarb am 24. Februar 1978.
Nun noch eine kleine Episode, die ihn - diese "Überperson", die er für uns Pänz war - aber durchaus sympathisch machte.
(Der Bus von Essweins wartet auf die Bagage...)Ich glaube, ich war 13 Jahre, als wir mit der Schule unsere 3-tägige Klassenfahrt nach Darscheid, in der Nähe von Daun, machten.
Auf dem Programm standen Ausflüge zu den Dauner Maaren, zur Glockengiesserei in Brockscheid - wo übrigens die Glocken in unserem Kirchturm herkommen - zu den Burgen von Manderscheid und zum Nürburgring....
(Glocken in Brockscheid)Damals - ende der 50ziger Jahre des letzten Jahrhunderts (... hört sich irgendwie fantastisch an...) war es für eine Dorfschule wie die unserige noch möglich, einen Bus für die komplette Klassenfahrt über drei Tage zu "chartern"- fuhren wir, quasi auf dem Rückweg von der Vulkaneifel nach Lannesdorf, als krönenden Abschluss noch eine Tour über die Nordschleife des alten Nürburgrings - von Müllenbach bis Breitscheid.
Wir waren ungefähr auf der Höhe vom Wehrseifen, als uns eine 6ooer Isetta überholte und wie verückt huppte...
Unsere Köpfe flogen zur rechten Seite und..... nein, dass konnte nicht sein... "unsere Pastur..?".
Doch - er war es !
(.. überholt )Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern - wieso und wesshalb er den Weg und gerade an diesem Tag- zu dieser Stunde in die Eifel - und dann noch auf den Nürburgring gefunden hat...
Aber, dass ist wahr - keine Fiktion und auch kein Märchen....
das war "de Bertrams Pitter"
Zum Schluss noch der Totenzettel von diesem überaus beliebtem "Dorf-Hillije", der aber nicht nur Freunde hatte..... (Quelle : Verein für Geschichte Pulheim e.V.- Totenzettelsammlung)
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