20. Januar 2009

005 Lannesdorfer Grössen I


- Gerd Selbmann

Ohne Zweifel gehörte Gerd Selbmann in meiner Jugend zu den grössten Lannesdorfern.
Vielleicht war er sogar - der Grösste...!
Warum ?
In den sechziger Jahren war der Nürburgring für uns ein Magnet. Es gab kein Rennen, was wir nicht gesehen hatten.
Besonders waren die Motorrad-Rennen ein Grund, mehrmals im Jahr in die Eifel zu fahren.
Ganz besonders wegen einem "Dorfsjung´" - wegen dem Selbmanns Gerd.....!


SideCar- Classics in Hockenheim

Wer erinnert sich noch an die Garage auf der Lindstrasse, in der jeden Abend, bis spät in
die Nacht, an dem Motorrad-Gespann geschraubt wurde ?
Ich glaube, Gerd Selbman war damals KFZ-Meister beim Autohaus Völzgen in der
Wurzerstrasse.
Die ganz "Tollen" unserer Clique von 16, 17 jährigen Gruppe, hatte damals schon eine Kreidler "Florett".
Wenn man sich flach auf den Tank legte, waren auf gerader Strecke schon mal - mit Rückenwind - bis zu 80 km/h aus den 50 ccm Motoren rauszuholen. Ging es den Berg runter, auch schon mal 90....
In den Sechzigern gab es bei Kreidler einen Werksfahrer - Hans Georg Anscheid, der auf der Südschleife des Nürburgrings mehr als das Doppelte an "Speed" aus dem 50ccm Motörchen rausholte.
Aber zurück zu Gerd Selbmann.
Er fuhr in den 1960iger Jahren ein -selbstgebautes- sogenanntes "Gespann". Also ein Motorrad mit Seitenwagen ..

Siggi Schauzu/Wolfgang Kalauch

Den Antrieb bildete die sogenannte "Stoßstange" , das war ein serienmässiger 500ccm BMW-Motor, der in der Lindstrasse noch mal "überholt" wurde, um ihm die notwendige Power zu geben.
Wir haben noch einen anderen Zeitzeugen ausgegraben....der uns hier später (er liegt z.Zt. im Krankenhaus) noch was erzählen wird.
Ich selber, kann mich noch an vier Begenungen auf der Rennstrecke mit ihm erinnern.
1970
Wir hatten in Lannesdorf einen Motorsportclub gegründet...
Es war die Zeit, als hier in der Region, die ersten "Stockcar-Rennen" über die Bühne gingen. Mit unseren damaligen Clubmitglieder halfen wir dem Veranstalter bei der Streckenabsicherung, fuhren selber mit... und das spülte dem - mittlerweile nannten wir uns "Stock-Car-Club- Bad Godesberg"..- soviel Geld in die Clubkasse, dass wir Gerd Selbmann unterstützen und ihm bei der Anschaffung eines 500er Hondamotors unter die Arme greifen konnten.
Damals war ich bei den ersten "Testläufen" im belgischen Zolder dabei.
Im Seitenwagen war damals der Godesberger Hermann Deegen - ein verückter Typ. Sein Lederkombi war nach jedem Einsatz im "Beiwagen" total zerfetzt.

Hier ein Bild aus den sechzigern von der Nordschleife des "Ring" ( Gerd Selbmann / Hermann Deegen mit der Startnummer 33 und der "Rennschnecke" auf der Verkleidung hinter Florian Camathias / Hilmar Cecco aus der Schweiz und vor dem damaligen Weltmeister Max Deubel / Emil Hörner)

Auf dem Nürburgring erlebte ich Gerd Selbmann auch bei einem WM-Lauf. Es war die grosse Zeit von Agustino dem Werksfahrer von "MV-Augusta" der damals in den 350er und 500er Solo-Läufen alles abräumte.
Ciacomo Agostini
Gerd Selbmann musste bei diesem Rennen mit Motorschaden aufgeben.
Aber die Konkurenz war zu dieser Zeit schon übermächtig.
Die ersten "Königswellen" tauchten auf und selbst die Werksmannschaften - wie zB. BMW - waren motortechnisch überlegen.
Das andere mal, war ich auf einem Rennen in Belgien, irgendwo in der tiefsten Provinz. Ein Stadtkurs - aber bitte fragt mich nicht wie dieses Städtchen hiess. Es war jedenfalls ein internationaler Strassenlauf, der durch
die Stadt - ähnlich damals in Sankt Wendel/Saarland - ging.
Hier belegte Gerd Selbmann den ersten Platz und konnte mit einer Siegesprämie von - damals war das viel -umgerechnet 500.-- DM nach Hause fahren.

Fortsetzung folgt.... (zum 2. Teil)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lustige Zeit - die Zeit...