8. März 2011

209 Da kann man sich nicht satt sehen( II )

Nun hat ein weiterer "Dorfs-Jong" mal in seinen Kisten und Kartons gekramt, die auf dem Speicher so langsam Staub ansetzten.....

Gefunden hat er zehn weitere Bilder, die unser Dorf zeigen, so wie es einmal war - wie es nie mehr sein wird.........
Vielleicht erkennt der ein oder andere ältere Leser des Blogs die Bilder zum Teil wieder. Erinnert sich daran, wie der alte "Walbröls Bäärthel" mit seiner weißen Schürzel und dem - mit (... so dachten wir als Kind immer..) einer Speckschwarte polierten Glatze - vor der Metzgerei am Kirchberg stand......

Hier nun die Bilder von Werner Henk

Zu dem obigen Bild, merkt Werner Henk an : Eine alte Postkarte, um 1900 (Gruß aus Lannesdorf um 1900 -entnommen dem Buch "Grüße aus Bad Godesberg, Bilder aus vergangener Zeit" des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V.)

Vielleicht kann mir hier ja jemand auf die Sprünge helfen.. aber ist das nicht das spätere "Gasthaus zur Fähre", dass damals bis in die sechziger Jahre unten an der Starßenbahnhaltestelle am Bahnhof stand..?
Interessant ist hier auf dem Bild, dass es damals noch einen Winzerverein gab - ein Zeichen dafür, dass hier in Lannesdorf Wein angebaut wurde.
Wollen nur hoffen, das es kein "Suure Hond - Kabinett" war ..........
Unser Lannesdorf war, was Gasthäuser,Kneipen... eben "Wiertschaffte" angeht sowieso gut "bestückt".
Heute noch ist eine der ältesten Lokalitäten, die der allgemeinen rheinischen Fröhlichkeit (.. mit all ihren manchmal doch recht rabiaten "Vergnügungen" - ich kennen das aus Erzählungen meines Vaters... "Döre affjeschlosse - Lich wued ussgemaach und dann jinkét rond en d´r "jemüthliche Eck"..) an ihrem seit weit über hundert Jahren angestammten Platz....






































"Bauernschänke" - "Zur Traube" - "Bauernschänke" - "Zur Traube"....
Jeder Besitzer oder Pächter dieser im Herzen des Dorfs liegenden Lokalität, entschied sich je nach agronomischer Situation .... einmal waren es eben Bauern - dann wieder Winzer - später Bauern nur noch im Nebenerwerb (... ihre Groschen verdienten sie in den DINAS-Werken oder beim Ringsdorff); oder sie waren, bis die Reblaus ihnen einen Strich durch die Rechnung machte, Winzer einer der damals nördlichsten Weinanbaugebiete überhaupt...
Jetzt - heutzutage hat der Name "Zur Traube" nichts mehr mit der lokalen Historie Vinuum zu tun, sondern ist nur ein Hinweis darauf, dass hier - entsprechende Brieftasche vorhanden - man mit sehr viel Glück einen "Chateau Lafitte" (.. vielleicht leicht korkig) und garantiert nicht vom Südhang des Lyngsberg bekommt.

Aber nähern wir uns jetzt mal dem Dorf von der östlichen Seite.
Zu Kirmes kam der Besuch der lieben Verwandtschaft aus dem Vorgebirge mit dem Zug an...
Das Cäcilien Heidchen, das Pützfeld und den Lyngsberg vor Augen, strebte man die Bahnhofstrasse - später die Königswinterer- und heutzutage die Drachenburgstraße - dem Dorf, aus dem aus jedem Haus einem schon der Duft von frischgebackener Prommetaat entgegenschlug - zu.
Selbst in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, war es noch möglich, die Häuser, die den Weg vom Bahnhof ins Dorf säumten, ihren Besitzern oder zumindest den Bewohner zu zuordnen.
Das ist heute schon etwas schwieriger.
Heute ist die Drachenburgstraße Heimat vieler Nationalitäten, Mentalitäten und Religionen.
Wenn die Alten noch mal wieder kämen, würden sie sich verwundert die Augen reiben....
Eine Moschee mit einem Minarett kannten sie nur aus den Erzählungen eines Kara Ben Nemsi.
Heute steht eine Moschee da, wo der alte Frömbgen seine Stiefmütterchen und Alpenveilchen im Gewächshaus zog.
Es gab noch keine Mallwitzstraße, kein im Wiesfeld und zwischen den vereinzelt stehenden Häusern wuchsen noch Erdbeeren und wurden noch keine hochspeziellen Armaturen produziert.
Man kannte keinen HIT, ALDI oder LIDL - man kaufte das Brot beim Merzbachs Jean noder Schallenbergs Andre, den Sauerbraten beim Wälbröls Bärthel oder beim Hilberath, der Webers Josef verkaufte noch keine H-Milch.....und beim Möllemanns Karl Heinz kannte man noch keinen Caiprinha - da gab es bestenfalls nen Gespritzten....

(wird fortgesetzt..)

2 Kommentare:

Software information hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Mito hat gesagt…

Ich wohne selber seit nun 10 jahren in Lannesdorf und finde es wunderschön hier. Gerne würde ich noch mehr alte Bilder und Geschichten hören. Der Hagebau wäre auch interessant. Vielleicht habt ihr dazu auch was? Viele Grüße aus der Grubenstrasse.